Stolperstein für das Projekt auf dem Leepünt-Areal?

Ein Kommentar von Rafa Tajouri

Auf dem der Stadt gehörenden Leepünt-Areal im Zentrum von Dübendorf soll eine zeitgemässe und innovative Überbauung mit 40% Anteil an preisgünstigem Wohnen entstehen. Der Stadtrat hat bekanntgegeben, dass die Stadtzürcher Genossenschaft Kalkbreite hierfür den Zuschlag erhalten hat. Die Genossenschaft soll für das Anbieten von Wohnungen zur Kostenmiete von einem tieferen Baurechtszins profitieren und die Stadt Dübendorf im Gegenzug auf entsprechende Mehreinnahmen verzichten. Gemäss Stadtrat bringt die Genossenschaft Kalkbreite die notwendige Erfahrung in allen gewünschten Punkten der Ausschreibung mit.

Dies erstaunt, hat die – zu 100% autofreie - Genossenschaft Kalkbreite als Gründungsmitglied des Vereins Noigass doch dazu beigetragen, dass in der Stadt Zürich mit einer rot-grünen Initiative der Neubau von rund 375 Wohnungen (davon 66% gemeinnützig oder preisgünstig) verhindert wurde. Ideologiebedingte Maximalforderungen haben dabei das genaue Gegenteil von Wohnbauförderung bewirkt und gleichzeitig auch gleich noch den Druck auf den Wohnungsmarkt in der Agglomeration erhöht. Eine solche Politik ist nicht nur kontraproduktiv, sondern schadet auf direkte Weise den Interessen von Dübendorf.

Damit die Wohnungsknappheit für unsere Bevölkerung wirklich verringert werden kann, muss der Stadtrat unbedingt sicherstellen, dass bei der Wohnungsvergabe im Leepünt-Areal Familien und ältere Menschen den Vorrang erhalten, die bereits in Dübendorf wohnen und auch wirklich auf kostengünstige Wohnungen angewiesen sind. Es darf nicht sein, dass Stadtzürcher Genossenschaftsmitglieder oder Leute ohne finanzielle Sorgen zulasten der Dübendorf Steuerzahler profitieren. Und genau hier liegt das Problem: Das Vermietungsreglement der Genossenschaft Kalkbreite berücksichtigt genau diese entscheidenden Kriterien nicht! Ich habe deshalb diese Woche beim Stadtrat eine schriftliche Anfrage eingereicht, um hier Transparenz zu schaffen und den Stadtrat auf diesen gewichtigen Stolperstein für das Leepünt-Areal hinzuweisen. Der Stadtrat muss gegenüber der Genossenschaft Kalkbreite die Interessen unserer Bevölkerung konsequent durchsetzen. Ansonsten riskiert er, dass die Dübendorfer Stimmbürger das ganze Leepünt-Projekt zurecht an der Urne ablehnen.