Ortsplanrevision: richtige Stossrichtung, zu dirigistisch

Kommentar von Adrian Ineichen zur Totalrevision der Richt- und Nutzungsplanung

Quelle: Wikimedia Commons / Albinfo [CC-BY-4.0]

Ich bin erfreut, dass der Stadtrat innerhalb einer Legislatur die Ortsplan integral revidiert und vor kurzem die öffentliche Vernehmlassung zur Totalrevision der kommunalen Richt- und Nutzungsplanung durchgeführt hat. Ich unterstütze die Stossrichtung. Sie ermöglicht Verdichtung, wo sinnvoll, und wertet gleichzeitig Dübendorf auf. Zur Aufwertung wird ein Stadtpark geplant, die Bodenversiegelung soll möglichst gering sein und es wird eine Grünflächenziffer geschaffen, welche die Aufenthaltsqualität der Aussenräume sowie dem Stadtklima verbessern.

Andererseits würde es mit der vorgeschlagenen neuen Nutzungsplanung komplizierter: Die Bauordnung wächst und wird ergänzt durch weitere Zusatzmaterialien. Immerhin sollen einige bisherige Regeln gestrichen werden. Während einige der vorgeschlagenen Regeln relativ vage sind, und je nach Geschmack ausgelegt werden können (was Spannungspotential birgt), sind andere Regeln übermässig detailliert und viel zu dirigistisch. Z.B. sind sogar der Dachtyp, die Gaubentypen und die Firstrichtung in Kernzonen reglementiert. Mehr Regeln verkomplizieren, verteuern und verhindern manchmal sogar Verbesserungen der Lebensqualität.

Dabei ist es insbesondere im sich dynamisch entwickelnden Dübendorf wichtig, mit mehr Flexibilität urbane Vielfalt zu ermöglichen. Wie wir arbeiten, wohnen, Freizeit gestalten wird sich weiter ändern, insbesondere nach den Erfahrungen der Pandemie. Da wir aber nicht wissen wie, wir aber Gebäude mit einer Lebensdauer von Dutzenden von Jahren bauen (lassen), muss deren Nutzbarkeit (und deshalb auch die zugrundeliegende Bau- und Zonenordnung) möglichst flexibel sein. Ich wünsche mir vom künftigen Stadtrat, dass er die Bauordnung entsprechend verbessert.