Keine Kalkbreite-Wohnungen im Leepünt für Auswärtige

Ein Kommentar von Roger Gallati

Der Stadtrat hat der Genossenschaft Kalkbreite bekanntlich den Zuschlag für die Entwicklung des Leepünt-Areals mit preisgünstigem Wohnraum erteilt. Dafür profitiert sie von einem reduzierten Baurechtszins, während die Stadt Dübendorf auf entsprechende Einnahmen verzichtet.

Die Vergabe der Wohnungen erfolgt gemäss dem Vermietungsreglement der Genossenschaft Kalkbreite, einem Reglement, das keine Bevorzugung der ortsansässigen Bevölkerung vorsieht. Die meisten Genossenschaftsmitglieder leben in der Stadt Zürich und dürften sich auf die neuen, kostengünstigen Wohnungen im Zentrum von Dübendorf freuen. Ein Bericht im Tages-Anzeiger vom 27. August 2024 beleuchtet exemplarisch, wer in der bestehenden Kalkbreite-Überbauung in Zürich lebt: etwa ein pensionierter Journalist, der aus dem Bündnerland in eine günstige Genossenschaftswohnung zog. Ob dieser tatsächlich auf eine Wohnung zur Kostenmiete angewiesen war, bleibt offen. Das Vermietungsreglement erlaubt es jedenfalls auch einkommensstarken und vermögenden Mitgliedern, berücksichtigt zu werden. Und selbst Zuzüger aus anderen Kantonen können profitieren.

Auch auf dem Leepünt-Areal sollen die Wohnungen nach den Regeln der Genossenschaft Kalkbreite vergeben werden, und zwar subventioniert von unserer Stadt. Die FDP Dübendorf sieht das mehr als kritisch: Wenn die Steuerzahlenden kostengünstigen Wohnraum mitfinanzieren, dann soll dieser in erster Linie auch den Menschen in Dübendorf zur Verfügung stehen – insbesondere jenen, die finanziell darauf angewiesen sind. Und dies nicht nur bei der Erstvermietung!

Dass die Genossenschaft ihr Reglement entsprechend anpasst, ist mehr als fraglich: Eine solche Änderung müsste von der Mehrheit der Mitglieder beschlossen werden – also vorwiegend von Stadtzürcherinnen und -zürchern, die wohl kaum für die Abschaffung ihrer eigenen Bevorzugung stimmen werden.

Die FDP Dübendorf bleibt an diesem brennenden Thema dran. Wir setzen uns mit Nachdruck dafür ein, dass der subventionierte Wohnraum auf dem Leepünt-Areal auch wirklich der Dübendorfer Bevölkerung zugutekommt.