Die Fusion von Uster und Wetzikon hingegen ist der richtige Ansatz, um die Spitäler für die Zukunft aufzustellen: organisiert als nicht gewinnorientierte Aktiengesellschaft wird die Spitalleitung genügend unternehmerische Freiheiten geniessen, um den Leistungsauftrag erfüllen zu können. Dieser Gestaltungsraum stellt zudem ein wichtiger Faktor dar, um weiterhin erstklassiges Führungspersonal anstellen zu können – insbesondere auch für den Verwaltungsrat. Das Zusammengehen der beiden Spitäler wird es ihnen dank der räumlichen Nähe ermöglichen, gewisse spezialisierte Bereiche und Behandlungen jeweils an einem Standort bündeln zu können. Dieser Fokus wird notwendig sein und bildet die Basis, um an den Standorten Uster und Wetzikon auch in Zukunft Spitzenmedizin anbieten zu können. Die Kombination aus genügend grossem Einzugsgebiet mit einem hochwertigen Angebot sollte dafür sorgen, dass die Auslastung auch in Zukunft genug gross sein wird, so dass der Betrieb kostendeckend geführt und die Mittel für kontinuierliche Investitionen und Innovationen organisch generiert werden können.
Aus rationaler Sicht ist die Entscheidung bezüglich der Spitalfusionspläne naheliegend. Trotzdem wird der Abstimmungskampf kein Selbstläufer. Dies zeigte die Abstimmung zum Spital in Affoltern: obwohl nur eine Minderheit der regionalen Bevölkerung sich dort behandeln liess und somit die Fallzahlen viel zu gering waren, um nachhaltig Spitzenmedizin betreiben zu können und auch kein Spitalkonzept existierte, lehnte die Bevölkerung die Schliessung ab. Das Risiko, dass auch die betroffenen Gemeinden im Falle Uster-Wetzikon, einen solchen emotionalen Entscheid treffen, darf nicht unterschätzt werden, umso mehr als die Grüne Partei bereits jetzt genau auf diese Emotionen hinzielt mit Warnungen vor einem Ausverkauf unserer Gesundheitsversorgung an die bösen Grosskonzerne. Dass solche Behauptungen faktisch falsch sind, spielt keine Rolle, vor allem da die Grüne Partei die Kosten eines Scheiterns nicht tragen wird.
In Hinblick auf die Abstimmung wäre es wünschenswert, wenn der Stadtrat einen Plan B entwickeln würde für den Falle, dass die Fusion abgelehnt wird. Angesichts der grossen Risiken finanzieller Natur und hinsichtlich der Versorgungssicherheit, sollte der Status Quo beibehalten werden, wäre auch ein Austritt aus dem Zweckverband zu überprüfen.