Unterschiedliche Perspektiven auf die Energiezukunft

Am 4. Oktober hat die FDP Dübendorf ihren traditonellen Wirtschaftsanlass durchgeführt. Dieses Jahr stand die Energiepolitik im Zentrum.

©EMPA / Zooey Braun - Stuttgart

Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, wird die Heizung aufgedreht. Der Strom fliesst momentan im Nu. Doch wie lange noch? Wie sieht es diesen Winter mit der Versorgungssicherheit in Dübendorf aus? Drei Experten nahmen am diesjährigen Wirtschaftsanlass der FDP, welcher im Nest der Empa stattfand, zur Energiepolitik Stellung. Fabian Nager, CEO der Glattwerke, erzählte, dass die Speicher gut gefüllt seien und kein Energiemangel bestehe. Die Problematik liege eher in der Kapazität und der Speicherung von Sonnenenergie für den Winter. Rückblickend auf die letztjährige Gasmangellage hielt er zudem fest, dass 10% des importierten Gases noch immer aus Russland stammen würde.

Aus politischer Sicht nahm Stefan Brupbacher, Direktor von Swissmem und FDP-Nationalratskandidat, Stellung. Er fokussierte zunächst auf AKWs. Denn aktuell wird in der Schweiz auch viel AKW-Strom eingesetzt, nur wird dieser von Frankreich importiert und erzeugt damit eine grosse Abhängigkeit. Damit bestärkt Brupbacher die Aussage von Nager, welcher die Abhängigkeit von Frankreich ebenfalls als problematisch betrachtet. Neben AKWs sieht Brupbacher den Einsatz von Wasserkraft als eine grosse Chance und weist darauf hin, dass diesbezüglich und in Bezug auf ein Stromabkommen die Zusammenarbeit mit der EU essentiell sei. Um jedoch die Energiekapazitäten genauer planen zu können, müssten vermehrt und genauere Daten über den Energieverbrauch vorliegen.

Die wissenschaftliche Perspektive stellte Philipp Heer, stellvertretender Leiter des Urban Energy Systems Lab der EMPA, vor. Im Hinblick auf die aktuelle Energieversorgung wies er darauf hin, dass die Schweiz momentan die Zugspitze bei Ölheizungen pro Kopf in Europa darstellt. Es gebe deshalb diesbezüglich grossen Handlungsbedarf. Gemäss Nager finden diese von Heer geforderten Wechsel auf Wärmepumpen aktuell zuhauf statt. Neben dem Einsatz von erneuerbaren Energien plädierte Heer zudem für den Einsatz von Carbon Caputure-Technologien, um den Klimawandel zu stoppen. Auch er legte dar, dass Wasserkraft an Bedeutung gewinnt.

Nach einer angeregten Fragerunde endete der Anlass mit einem Apéro und zahlreichen spannenden Gesprächen zwischen den Referenten und den vielen Teilnehmern.