Innere Verdichtung als Chance für Dübendorf

Stellungnahme zur öffentlichen Vernehmlassung der Totalrevision Richt- und Nutzungsplanung Dübendorf

Ausschnitt aus dem Vernehmlassungsentwurf des kommunalen Richtplans

Die FDP Dübendorf begrüsst die überfällige Totalrevision der städtischen Richt- und Nutzungsplanung. Aufgrund der kantonalen Strategie, 80 Prozent des Siedlungswachstums in urbanen Regionen abzudecken, kommen auf Dübendorf grosse Veränderungen zu. «Die FDP begrüsst diese Strategie als ökonomisch und ökologisch sinnvoll. Eine Verdichtung nach innen ermöglicht den Erhalt von Erholungs- und Grünflächen und vermeidet eine ausgreifende Bodenversiegelung», kommentiert Adrian Ineichen, Stadtratskandidat der FDP.

Die FDP unterstützt die Schaffung eines Stadtparks sowie die Aufwertung einer zentralen Achse («Fil Jaune») vom Bahnhof übers Stadtzentrum bis zum Grünraum Zelgli mit höherer Aufenthaltsqualität. «Mehr Grünfläche und Verdichtung ermöglichen eine nachhaltige Entwicklung und steigern die Lebensqualität in Dübendorf, insbesondere für Familien», sagt Vizepräsident Nicolas Facincani.

Bei der vorgeschlagenen aktiven städtischen Boden- und Immobilienpolitik ist die FDP skeptisch. «Die Stadt muss sicherstellen, dass sie für ihre eigenen Bedürfnisse die nötigen Flächen hat. Es ist aber nicht Aufgabe der Stadt, Wohnungen zu bauen oder zu kaufen», erläutert Rafa Tajouri, Vorstandsmitglied und Gemeinderatskandidat.

Die FDP begrüsst zudem die neue Berücksichtigung von Kaltluftschneisen bei der Planung, da diese einen Einfluss auf die Lebensqualität in Dübendorf haben. Ebenfalls eine positive Neuheit ist die Schaffung einer Grünflächenziffer in der Bauordnung, welche ermöglicht, genügend Grünraum zur Steigerung der Aufenthaltsqualität zu sichern.

Das Areal der mittelfristig nicht mehr benötigten Theodor-Real-Kaserne soll transformiert werden. Priscilla Egli, Kandidatin für die Primarschulpflege meint dazu: «Aus Sicht der FDP wäre dies ein geeigneter Standort für eine Kantonsschule, deren Wiederansiedlung in Dübendorf von der FDP stark unterstützt wird.»

Die FDP begrüsst, dass der Verzicht auf eine flächendeckende Einführung von Tempo 30 im Verkehrsrichtplan festgehalten wird. Umso befremdender wirkt daher die vorgeschlagene Beantragung von Tempo 30-Zonen in einzelnen Gebieten durch die Quartierbewohnenden. Die Ausgestaltung eines solchen Verfahrens ist unklar und auch unnötig. «Die bereits heute existierenden Instrumente zum Einbringen von Anliegen an die Politik sind ausreichend. Zudem muss bei Verkehrsfragen jeweils ein grösserer Kontext betrachtet werden.», sagt Parteipräsident und Gemeinderat Stefan Angliker. Im Bereich des öffentlichen Verkehrs erachtet die FDP die vorgesehenen zusätzlichen Buslinienführungen als zweckmässig. Dem ÖV kommt in der urbanen Mobilität eine wichtige Rolle als verkehrliches Rückgrat zu, weshalb eine Verdichtung und räumliche Ausdehnung des Angebots sinnvoll ist.

Bei der Bau- und Zonenordnung (BZO) kritisiert die FDP die Zunahme der Regulierungsdichte. Der Entwurf der neuen Bauordnung hat 15 Artikel mehr als die alte. Dazu kommen weitere, ergänzende Rechtserlasse. «Die Weiterentwicklung von Dübendorf mag gewisse zusätzliche Regeln nötig machen. Gleichzeitig ist absurd, dass gewisse Normen nicht vereinfacht oder gestrichen wurden. Dies verkompliziert und verteuert letztlich das Bauen», kommentiert Albane Selimi, Vorstandmitglied und Gemeinderatskandidatin. Die FDP wird sich daher weiter für eine Verschlankung der BZO einsetzen.

Der Stadtrat sieht – wie auch die FDP – heute keinen Handlungsbedarf beim Wohnungsangebot. Deshalb soll eine allfällige Förderung von preisgünstigem Wohnen zurückhaltend und möglichst marktkonform erfolgen. Die FDP lehnt die vorgeschlagene pauschale Auswahl einzelner Parzellen für preisgünstiges Wohnen als nicht zielführend sowie als Eingriff in die Wirtschafts- und Eigentumsfreiheit ab. Stattdessen schlägt die FDP vor, dass innerhalb eines sinnvollen Perimeters das Anbieten von preisgünstigen Wohnungen mit einer grösseren Ausnützung belohnt werden können.