Der Gemeinderat will keine Stadtzürcher Verhältnisse in Dübendorf

Die Gemeinderatssitzung vom vergangenen Montag stand ganz im Fokus der Volksinitiative «Dübendorf für alle: Wohnbauförderung durch aktive Liegenschaftspolitik». Eine Mehrheit des Gemeinderats entschied sich sowohl gegen die Initiative als auch gegen die vom Stadtrat und von der Kommission für Raumplanung und Landgeschäfte beantragten Gegenvorschläge.

Die FDP Dübendorf anerkennt, dass kostengünstiger Wohnraum in Dübendorf knapp ist. Unser Gemeinderat Rafa Tajouri hat denn auch bereits im letzten Herbst mit einer schriftlichen Anfrage an den Stadtrat gefordert, dass bei der Wohnungsvergabe im Leepünt-Areal wirtschaftlich benachteiligte Familien und ältere Menschen den Vorrang erhalten, die bereits in Dübendorf wohnen. Die FDP setzt sich bislang als einzige Dübendorfer Partei dafür ein, dass die vom Stadtrat geplanten und mit Steuergeldern mitfinanzierten kostengünstigen Wohnungen im Leepünt und im Gumpisbüel ausschliesslich den Dübendorferinnen und Dübendorfern zugute kommen, die zudem auch wirklich darauf angewiesen sind. Darüber hinausgehende staatliche Eingriffe in den Immobilienmarkt, wie das die Initianten fordern, lehnen wir hingegen entschieden ab.

Konsequent wird sich die FDP auch dafür einsetzen, dass im Rahmen der Totalrevision der Bau- und Zonenordnung das Verdichtungspotential in Dübendorf maximal genutzt und Bauvorschriften verschlankt werden. Das Bespiel der Stadt Zürich, in der seit Jahrzehnten genau die von der Volksinitiative geforderte Wohnbaupolitik betrieben wird, zeigt schonungslos deren Scheitern auf. Viel zu lange Baubewilligungsverfahren, kostspielige Bauvorschriften oder ganz einfach auch überrissene politische Forderungen wie beim Neugasse-Areal der SBB verhindern jährlich den Bau von Hunderten, auch kostengünstigen Wohnungen. Zudem spaltet eine solche Wohnbaupolitik die Bevölkerung in zwei Teile, nämlich in diejenigen, die zufällig oder auch weniger zufällig eine von der Stadt direkt oder indirekt subventionierte Wohnung zugeteilt erhalten, und in diejenigen, die fürs Wohnen einen marktüblichen Mietzins bezahlen müssen - die also unter einer Politik leiden, die das Angebot an Wohnraum letzten Endes eigenverschuldet knapp hält.
Die Stimmbevölkerung wird nun das letzte Wort haben. Die FDP Dübendorf empfiehlt, die Volksinitiative abzulehnen und damit einer Wohnbaupolitik à la Stadt Zürich eine deutliche Absage zu erteilen.